2020 – Die rote Linie – viraler Kunstschultag

Foto: Sara Schwienbacher

 

Der virale Kunstschultag 2020 ist ein Vorhaben von Kunstschulen für Kinder, ausgehend von Niedersachsen.

Anlass für die Idee eines viralen Kunstschultages: Kunstschulen waren für zwei Monate von dem Lockdown betroffen. Trotz diverser Online-Angebote sind die Kinder durch die fehlenden Begegnungen in dieser Zeit aus dem Blickfeld der Kunstschulen verschwunden.

Anliegen der Kunstschulen ist daher, Kindern eine Stimme zu geben.
Ihre Aufforderung an die Kinder zum Mitmachen lautet: Zeig mir Deine Grenze!

Damit signalisieren sie, dass sie die Kinder nicht vergessen haben, auch wenn sie nicht mehr in die Kunstschule kommen können, sondern sie sich für sie einsetzen und sich mit ihnen solidarisieren. Sie zeigen, dass sie interessiert sind an deren Situation und ihnen eine Stimme geben wollen. Damit positionieren sie sich als politisch verantwortungsbewusst gegenüber den Kindern in dieser schwierigen Zeit.

Gleichzeitig machen die Kunstschulen mit dieser konzertierten Aktion auf sich aufmerksam, werden sichtbar und zeigen deren Verbundenheit untereinander.

Gestaltungselement des Kunstschultages ist die rote Linie:
Sie ist ein ästhetisches Element zur Darstellung der Verbundenheit der Kunstschulen.
Sie ist ein inhaltlich-symbolisches Element, mit der die beteiligten Kinder ihre Grenze ausdrücken.
Dabei ist die Grenze als Zeichen zwischen Nähe und Distanz gerade in diesen Zeiten virulent. Aber sie kann als Thema sehr unterschiedliche Bedeutungen haben und individuell von den Kindern gedeutet werden: verbale, körperliche, emotionale Grenzen, die zwei Seiten einer Grenze – Schutz/Gefahr, trennend, verbindend, überschreitend, verletzend …

Das Vorhaben des viralen Kunstschultages greift das Potenzial der ästhetischen und künstlerischen Bildung auf, mit dem sich Kinder, jenseits von Sprache, mit Unsicherheit und Verunsicherung auseinandersetzen und ihr Ausdruck verleihen können.

Am 19. Juni gingen die Kunstschulen mit einem Kurzfilm in den sozialen Netzwerken (Homepage, facebook, instagram, Whatsapp, Mail, Youtube, Vimeo …) online. Bis November 2020 laden die Kunstschulen Kinder zum Mitmachen ein.

Nun können sich alle Kinder, theoretisch weltweit, beteiligen, und einen Film, Foto einer zu Hause, in der Natur, in der Kunstschule, der Schule … entworfenen Arbeit (Bild, Objekt, Text …) mit einer roten Linie (gemalt, gezeichnet, gebaut, geschrieben …), als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel für ihre individuelle Grenze, an die Kunstschulen senden.

Viral, in Anlehnung an einen übertragbaren und sich dadurch verbreitenden Virus, ist der Kunstschultag, weil er sich unter Kindern und Kunstschulen bewegt und ausbreitet.

Den Kindern eine Stimme geben die Kunstschulen, indem sie die digitalen Medien und Netzwerke zur Vermittlung und Kommunikation, sowie zur Präsentation von Verbindungen und Werken nutzen.
Denn mit den erhaltenen Werken kuratieren die Kunstschulen eine virtuelle Galerie in ihren sozialen Netzwerken.

Diese Aktion endet Ende November 2020.

 

Der Kunstschultag 2020 hat am teilgenommen am: